Nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs steht Helfern und Betroffenen nun
ein "Raum der Stille und Trauer" in einer Kirche unmittelbar an der
Unglücksstelle zur Verfügung. Trauernde und Einsatzkäfte können in der
romanischen Kirche Sankt Georg einen "Gegenpol zu dem Chaos" an der
Einsturzstelle finden, wie die Stadt mitteilte. Die Suche nach dem zweiten
Vermissten in den Trümmern blieb zunächst weiter ergebnislos.Neue
Abrissarbeiten behindern Suche nach Vermisstem in KölnDer Raum zum
Verweilen in der Kirche wurde von der Feuerwehr- und Notfallseelsorge Köln
in Abstimmung mit dem zuständigen Pfarrer Hermann Reuther eingerichtet. Der
Krach der schweren Maschinen, die seit nunmehr über einer Woche an der nur
wenige Meter entfernten Unglücksstelle im Einsatz sind, ist dort so gut wie
nicht zu hören. Sankt Georg am Kölner Waidmarkt zählt zum berühmten Kranz
der zwölf romanischen Kirchen in der Domstadt, die architekturgeschichtlich
von großer Bedeutung sind.Gut eine Woche nach dem Unglück konnten die
Helfer ihre Suche nach dem vermissten 24-jährigen Anwohner nur
eingeschränkt fortsetzen. Behindert wurde sie laut Feuerwehr vom Abriss
eines einsturzgefährdeten Hauses in direkter Nachbarschaft der Stelle, an
der die Bergungskräfte den Mann unter den Trümmern vermuten. In der
benachbarten U-Bahnbaustelle, in der der Vermisste ebenfalls verschüttet
worden sein könnte, ging die Suche dagegen weiter. Auch dort fanden die
Helfer aber keine Spur des Mannes.Erstmals äußerten sich die Bauarbeiter
zum Ablauf des Einsturzes, die unmittelbar vor dem Unglück am Dienstag
vergangener Woche die Menschen vor und in den betroffenen Häusern gewarnt
haben. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll es vor allem den
Fahrern eines Seilbaggers und eines Lastwagens zu verdanken sein, dass
nicht mehr Menschen bei dem Unglück getötet wurden.Laut dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" schilderten die Arbeiter, wie unmittelbar vor dem Unglück
Schlamm, Kies und große Mengen Wasser durch eine Betonschlitzwand in die
unterirdische Baugrube schossen. Sie konnten sich aus der Grube retten, der
auf der Straße arbeitende Baggerfahrer lief derweil zum Archivhaus. Dort
schlug er mit den Fäusten gegen die Scheibe und forderte die Besucher des
Lesesaals mit Handzeichen und Rufen auf, sich in Sicherheit zu bringen.
Wednesday, March 11, 2009
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